DOTM Feature # 03 | Benni Münch, der „Spätzünder“

Benni Münch ist wohl das, was man einen klassischen „Spätzünder“ nennt. „Drums oder Keyboard“ – wurde er, Kind aus musikalischer Familie, „vor die Wahl gestellt“. Nach kurzem Testspiel entschied er sich für die Drums, obwohl damals der Sport einen sehr viel größeren Stellenwert eingenommen hatte. Dann, im Alter von 16 und der ersten Band macht es „klick“ und die Musik packte ihn dann richtig – er nahm wieder Schlagzeugunterricht und schon bald wurden alle Energien in Richtung Musikstudium gelenkt… seit August 2012 studiert Benni nun  Musik an der Rock-Pop-Jazz Akademie Mittelhessen. 

Name: Benedikt Münch (Benni)
Jahrgang: 1991
Lebt in: Limbach (Baden)
Freizeit: Musik, Drums und Sport
Favorite Food: italienisch und asiatisch
Favorite Film: Star Wars, Herr der Ringe Trilogie
Deine erste CD: Dream Theater – Scenes from a memory
Favorite Book: Fleisch ist mein Gemüse, Herr der Ringe
Erstes Drum-Kit: Mapex M-Birch
Motto: „Be yourself and you will always be in fashion“


Lieblingsalbum: Porcupine Tree – Fear of a Blank Planet – Da passt einfach alles, der Sound ist  einfach perfekt und Gavin Harrison´s Drumset klingt einfach unglaublich. Ich bin sehr großer Fan von „Progressive Rock“. Bands wie Dream Theater, Tool, Symphony X, Rush, Muse sind meine „All time fave´s“.

Lieblings-Groove? Toto – Rosanna; Led Zeppelin – Fool in the Rain; Paul Simon – 50 Ways to leave your Lover. Mit diesen Songs wurde einfach Musikgeschichte geschrieben – sind halt legendäre Grooves. Bei „Rosanna“ finde ich das Feeling des kompletten Songs einfach perfekt. Der Half-Time Shuffle mit den Ghostnotes und der Bassdrum-Figur… „Fool in the Rain“, auch ein Half-Time Shuffle,  jedoch wird hier noch eine geöffnete Hi-Hat eingesetzt und im Mittelteil des Songs ist ein sehr cooler Samba-Groove mit allem drum und dran. Bei „50 ways“ finde ich cool, dass ein linearer Groove bzw. Paradiddle in einem Rock-Song untergebracht ist. Steve Gadd spielt ihn im „open handed Style“ was dem Groove nochmals was besonderes verleiht. 

Dein bisheriges Highlight?: Da wäre die bestandene Aufnahmeprüfung zum Musikstudium, aber eigentlich gibt es bei so ziemlich jedem Gig ein musikalisches Highlight, die Auftritte mit meinen Bands machen immer viel Spaß und fordern einen richtig…

Seid wann spielst Du Schlagzeug? Ich spiele seit mittlerweile 11 Jahren Schlagzeug, damals haben mich meine Eltern „vor die Wahl gestellt“, Keyboard oder Schlagzeug… Als ich dann mit 16 Jahren zu meiner ersten Band kam, habe ich gemerkt wie viel mir die Musik bedeutet. Ab diesem Moment habe ich dann auch wieder regelmäßig Schlagzeugunterricht genommen.

Was fasziniert Dich am Schlagzeug spielen? Der Bereich Drums und Percussion ist einfach so vielfältig, man kann viel experimentieren und neue Sachen entdecken. Ich glaube das man als Schlagzeuger niemals auslernt, da es einfach so viele verschiedene Genre, Grooves und Drummer gibt, die einen immer wieder inspirieren. Bei den Rockshop-Trommeltagen habe ich die Drumbassadors und Marcel van Cleef live gesehen, das war einfach bombastisch – Moritz Müller und Jojo Mayer… auch absolute Superlative. Solche Drummer motivieren mich unglaublich – du schaust auf YouTube ein Video mit solchen Heroes und willst sofort ans Set und üben, üben, üben… 

Wie sieht Dein „Drummer-Alltag“ derzeit aus? Studieren, lernen, üben, Bandproben und an Wochenenden meistens Auftritte.

Wo hattest Du Unterricht?  Ich war  an der pro-Drum Schlagzeugschule und konnte dort sogar ein Praktikum machen – Unterrichten, Hospitation usw. Der Unterricht ist sehr kreativ und abwechslungsreich. In meinem Fall hat Thomas mich super auf die Aufnahmeprüfungen vorbereitet – da merkt man, dass man mit einem professionellen und erfahrenen Musiker zu tun hat. Der Unterricht macht viel Spaß und ich konnte meine Skills am Drumset verbessern und erweitern…

Gibt es Drummer die Dich über die Jahre besonders beeinflusst haben? Da wäre wieder Thomas Zimmermann zu nennen mit dem ich mich ein Jahr lang intensiv auf die Aufnahmeprüfungen für das Musikstudium vorbereitet habe. Aber auch Drummer wie Moritz Müller und Jojo Mayer – ich finde deren Drumstil einfach unverkennbar.

Nach welcher Vorgehensweise übst Du? Ich schreibe wöchentlich einen Übeplan und probiere diesen strikt einzuhalten. Dieser enthält normalerweise verschiedene Grooves, Styles, Technikübungen und Playalongs. Wenn es nicht rund läuft probiere ich die Grooves langsam zu spielen und diese auseinander zu nehmen und nach und nach wieder zusammen zu fügen – Übung macht den Meister. Es macht mir einfach Spaß neue Sachen am Drumset auszuchecken, aber auch mein Ehrgeiz spielt hier eine Rolle. An manchen Tagen setze ich mich ans Schlagzeug und merke einfach daß nichts läuft… Dann kann es sein, dass ich nur zu Songs spiele und die Technikübungen,  Grooves hinten anstelle und am nächsten Tag nochmal probiere – meistens funktioniert dass dann auch. 

Wie siehst Du den Drummer in einer Band? Der Drummer ist der Motor der Band, er kann den Groove und das Tempo der Band beeinflussen. Ich mag besonders Drummer die banddienlich spielen aber auch bei Soloparts ihr Können unter Beweis stellen. Chester Thompson – der spielt bei Phil Collins Bandorientiert und ohne Mörder-Fills sondern groovt straight. Weniger ist oft mehr – lieber mal zurückstecken und keinen 32tel-Fill spielen – das macht meiner Meinung nach Chester Thompson perfekt.  

Was ist Dein „Favorite-Style“ und wie stehst Du zu gänzlich anderen Musikstilen? Rock, Pop, Progressive Rock, Funk und Fusion. Mir gefällt die Abwechslung und das Anspruchsvolle an den Bands bzw. den verschiedenen Künstlern. Beim Progressive-Zeugs finden öfters Taktverschiebungen, Polyrhythms usw. statt – ich sag nur „Panzerballett“. Bei Funk und Fusion finde ich Einflüsse von Latin-Styles sehr cool. 

Welche Art Grooves bewegen Dich oder welche Art spielst du besonders gerne oder haben in Deinem Spiel eine besondere Bedeutung? Da bin ich nicht besonders festgelegt – ich probiere immer wieder meine „Groove-Library“ auszubauen – da ist es mir egal ob es ein Jazz-,Funk-, Rock-Groove etc. ist, er muss einfach interessant sein und cool klingen wie Rhythmen, die sich vom „Groove-Standard“ abheben –  z.B. „Rave against the machine“ von „Jan Delay“ oder „We Believe“ von den „RHCP“. 

Mit welchen Drummer würdest Du gerne mal fachsimpeln? Simon Phillips, einfach um zu erfahren wie es ist mit TOTO auf Tour zu sein. Dave Weckl, weil er eine ganze Drummergenerationen geprägt hat, wie auch z.B. Vinnie Colaiuta. 

Was treibst Du zur Zeit musikalisch? Zur Zeit spiele ich in zwei Bands, System Overload und Just More – mit denen hab ich jährlich so 30 Auftritte. Und natürlich auch mein Musikstudium in an der Rock/Pop/Jazz-Akademie Mittelhessen in Gießen.

Was versprichst Du Dir von einem Musikstudium? Meine Fähigkeiten am Schlagzeug sowie im ganzen Musikbereich weiter auszubauen, neue Musiker und Stilrichtungen kennen zu lernen, einfach ein „kompletter Musiker“ zu werden. Man sollte sein Instrument gut beherrschen und sein Können auch an Schüler weitervermitteln, zudem sollte man in Theorie und einem weiteren Instrument fit sein. Ein „kompletter Musiker“ lebt meiner Meinung nach die Musik und steckt all seine Leidenschaft in die Musik.


Wie sieht deine Zukunftsvision aus? Ich will mein Musikstudium erfolgreich absolvieren, danach muss man weiterschauen was sich ergibt – wenn ich einen Wunsch frei hätte dann ganz klar: Schlagzeuger bei Rammstein 😀 

Benni´s Gear:

Drums:

Mapex Orion Mapa Burl (left Hand-Aufbau)  – der Sound sowie die Optik des Drumsets sind einfach hammermäßig! 

22“ x 18“ Bassdrum 

10“ x 8“ Tom

12“ x 9“ Tom 

14“ x 14“ Floor Tom 

16“ x 16“ Floor Tom 

14“ x 5,5“ Snare Drum

10“ x 6“ Pearl Maple Shell Sidesnare 

Hardware: 

Pearl Eliminator 2002 Pedale

Pearl Eliminator 2002 Hi-Hat Stand

Mapex + Pearl Stands

K&M „Gomezz“ Drumchair 

Cymbals: 

20“ Zultan F5 Ride 

17“ Zultan F5 Crash 

16“ Zultan Rockbeat Crash 

14“ Zultan F5 Hi-Hat 

10“ Meinl Soundcaster Custom Splash 

8“ Zultan YIN Splash

Becken werden demnächst gegen Sabian´s ausgetauscht 😉 

Sonstige Sets:

Gretsch Catalina Club Mod 

Yamaha Stage Custom 

Yamaha DTX-550 E-Drum 

Percussion:

diverse Cowbells von Meinl und LP 

Jam Blocks von LP

Cajon la Peru von Schlagwerk 

Was hast Du Dir zuletzt fürs Drumkit gekauft?:

Pearl Eliminator H-2000 Hi-Hat Maschine und K&M „Gomezz“ Drumchair.

Ready. Set. Groove!