Uuh… noch ein Beitrag zum Schlagzeug-Kauf?!
Ja, stimmt schon – es gibt bereits einige Blog-Einträge von mir zu diesem Thema.
Aber der Markt für akustische und elektrische Drums ist ständig in Bewegung.
Deshalb hier ein Update – kompakt, ehrlich und auf dem neuesten Stand.
1. Neu oder gebraucht?
Bevor du dich in den Trommel-Dschungel stürzt, klär zuerst:
Willst du neu kaufen oder gebraucht?
Gebrauchte Instrumente
Ganz offen gesagt: Die Preise für Gebrauchtsets sind oftmals überzogen. Deshalb genau hinschauen und lieber 2x beim Schlagzeuglehrer nachfragen.
Ein Drumset, das vor Jahren 1.200 € gekostet hat, ist heute keine 1.000 € mehr wert – Punkt.
Schnäppchen? Möglich, aber eher selten.
Wenn du gebraucht kaufst, prüfe unbedingt:
Modell/Serie → Was kostet es neu?
Trommeln → Kratzer, Typenschilder, Vollständigkeit?
Hardware → Rost, Laufverhalten von Hi-Hat und Pedal?
Felle → Dellen, Schmutz?
Zubehör → Sind Becken, Hocker, Ständer dabei?
Mein Fazit: Der Gebrauchtmarkt ist oftmals eine Rumpelkammer. Wenn’s das Budget erlaubt – lieber neu kaufen.
2. Fachhändler-Tipp
Wenn du neu kaufst, schau mal bei drumladen.de in St. Leon-Rot (nähe IKEA Walldorf) vorbei.
Sag einen Gruß von mir – dort wird man gut beraten.
Die bauen dir dein Set auf, stimmen es, richten alles ein – fertig zum Spielen.
Außerdem gibt’s dort oft Bundles, also Komplett-Sets inklusive Becken und Hocker.
Dennoch informiere dich und nimm dir meine Tipps zu meinen favorisierten Drum-Marken zu Herzen! Das wird sich bei einem evtl. Gebrauchtverkauf positiv auswirken!
3. Preise und Empfehlenswerte Marken/Modelle
Während ein Klavier im „Angebot“ für ab 2.500,– € zu haben ist (die Klavierlehrerin empfiehlt dir aber eher das für 6.500,–€) haben wir bei den Drums den Vorteil, dass wir erheblich preisgünstiger starten können.
Dennoch: Ein Musikinstrument ist kein Spielzeug. Klar, man möchte abwarten ob die Kids dabei bleiben, aber mit dem Rupel-Set für 199,–€ kann man den Spaß am Musik machen auch schnell wieder verlieren. Ein gutes Instrument kostet einfach – isso – und sollte möglichst im Fachhandel erworben werden. Analogien zum Automarkt passen ganz gut. Auch dort gibt es schlichte, aber solide Dauerläufer, spartanischen Einsteiger mit 65 PS, oder die schnelle oder luxeriöse Mitte- u. Oberklasse. Jetzt einfach mal schauen was man im Straßenbild am häufigsten sieht… Hier also die VW Polos, Seat Ibizas, Hyudai i30 oder Peugeot 308 der Schlagzeugwelt.
Akustische Drums
Manche Fachhändler haben nur bestimmte Marken an Lager oder möchte spezielle Restposten abverkaufen. Nachvollziehbar, aber achte dennoch auf die Trommelgrößen und werde nicht müde beim Fachhändler auch genau auf dies Größen zu bestehen!
Ich empfehle:
20″ Bass-Drum
10″, 12″, 14″ Toms
An Hardware (Stative) sollte dabei sein: Hi-Hat, Snare-Stativ, 2x Beckenständer, Hocker, Fußmaschine für die Bass-Drum.
Bei den Becken kann es auch ein günstiger Einsteiger-Satz sein, denn hier wirst du nach und nach auch eigene Soundvorstellungen bekommen und kannst auch einzeln mal ein Becken nachkaufen oder erweitern.
Hier also die Drum-Set Tipps!
- Yamaha – Stage Custom (!!!Top-Tipp!!!) oder Rydeen
Größen 20″, 10″, 12″, 14″, 14″Snare Sonor – AQX, AQ1
Größen 20″, 10″, 12″, 14″, 14″SnareTama – Stagestar oder Imperialstar (Achtung: oft ohne zweiten Beckenständer!)
Größen 20″, 10″, 12″, 14″, 14″SnarePearl – Export (nicht darunter, also keine Roadshow-Serie)
Größen 20″, 10″, 12″, 14″, 14″SnareGretsch Catalina
Größen 20″, 10″, 12″, 14″, 14″Snare
E-Drums
Hier kommen im Prinzip nur 2 Fabrikate, nämlich Roland und Yamaha (genau in der Reihenfolge) in Frage. Vielleicht noch – wenn das Budget nicht mehr hergibt – Alesis, jedoch untervorbehalt!
Roland – ab TD-07 aufwärts
Yamaha – ab DTX6K
4. Laut oder leise?
Die wichtigste Frage vor dem Kauf
Kannst du laut üben, ohne Ärger mit Nachbarn zu bekommen?
Wenn ja → Akustisches Drumset!
Wenn nein → Dann ist ein E-Drum eine echte Option.
TIPP:
Du kannst ein akustisches Set vom Fachhändler auch mit den sogenannen „MESH-HEADS“ ausstatten lassen und „Practice Cymbals“ (das sind Becken mit vielen, vielen kleinen Löchern ähnlich einem Nudelsieb) verwenden. So wird dein Drumset – ganz ohne Elektronik – leise wie auf Zimmerlautstärke.
Mit ein paar Euro´s obendrauf, kannst Du das Set dann sogar mit Drum-Trigger und einem E-Modul Ruck-Zuck zu einem E-Set verwandeln.
Ein akustisches Set bleibt die beste Schule, was Spielgefühl, Dynamik und Haptik angeht.
Aber: In vielen Wohnungen ist das schlicht nicht machbar – da hilft nur Strom statt Schall.
5. Akustisch vs. Elektronisch
Akustische Sets – Vorteile:
Natürliches Spielgefühl
Dynamischer Klang
Ideal zum Lernen
E-Drums – Vorteile:
Leiser (aber: Trittschall nicht vergessen!)
Platzsparend
Einfach aufzunehmen (USB-Anschluss)
Gute Marken bleiben wertstabil
E-Drums – Nachteile:
Höherer Preis bei guter Qualität
Weniger Dynamik
Günstige Modelle = Fehlkaufgefahr
- Haptik lässt meist zu wünschen übrig.
Mein Rat:
Ein ordentliches E-Drum-Set startet bei 700/800 €, gut wird’s ab 1.200–1.600 €
6. Platzbedarf & Standort
Akustisches Set: ca. 160 × 140 cm (Teppichgröße)
E-Drum: ca. 100 × 120 cm
Ideal ist ein Raum im Keller – aber bei Kindern lohnt sich ein Standort „im Blickfeld“.
Was man sieht, wird öfter gespielt!
7. Grundausstattung
Akustisches Set – brauchst du:
Die Kessel; Standard-Größen für Kids: 20″ Bass-Drum, 10″, 12″, 14″ Tom-Toms, 14″ Snare (was jedoch keine reine „Kindergrößen“ sind und von allen Altersklassen gespielt wird!)
2 × Beckenstativ
1 × Snare-Stativ
1 × Hi-Hat-Stativ
1 × Hocker
Becken: 1 × Ride (20″), 1 × Crash (16″), 1 × Hi-Hat (14″)
Ein gutes Einsteiger-Set mit Hardware liegt bei rund 700 €.
Becken ca. 250 € extra, Hocker mittlere Preisklasse – macht zusammen rund 1.000 €.
8. E-Drums – aktuelle Empfehlungen
Roland TD-07, TD-17, VAD-Serie
Yamaha DTX6K, DTX8, DTX10
Unter Vorbehalt:
Alesis Crimson / Strike Pro SE
- Andere Marken: lass dir nix aufquatschen und nimm ein Roland-Set!
Tipp:
Mesh-Heads sind deutlich leiser als Gummi-Pads
Mindestens die Snare sollte ein Mesh-Head haben
Vermeide Billig-Sets um 300 €, die als „Profi-Drumset“ beworben werden
9. Trittschall? Unterschätztes Thema
Auch E-Drums sind nicht lautlos.
Bass-Drum- und Hi-Hat-Pedale erzeugen Trittschall, der sich über Böden und Rohre überträgt.
Lösung: Teppich + Trittschallpodest.
Bauanleitungen gibt’s online zuhauf.
10. Preiseinschätzung
| Typ | Gute Einsteigerklasse | Empfehlung |
|---|---|---|
| Akustisch | ab 700 € | Yamaha Stage Custom |
| E-Drum | ab 900 € | Roland TD-07 oder Yamaha DTX6K |
| Tipp: E-Drum | ab 1.200 – 1.600 € | Roland TD-17 oder VAD-Serie |
11. Fazit
Ein gutes Schlagzeug ist eine Investition – aber eine lohnende.
Ob akustisch oder elektronisch, Hauptsache: du spielst regelmäßig und mit Freude.
Wenn du laut trommeln kannst, nimm ein akustisches Set.
Wenn du leise bleiben musst, nimm ein E-Drum, aber spare nicht am falschen Ende.
Und: Kauf beim Fachhändler.
Der baut’s auf, stimmt’s, erklärt dir alles – und du kannst direkt loslegen. Aber auch dort, behalte den Überblick und bestehe auf die richtigen Drum-Größen! Vor allem bei Kindern die Bass in 20″ wählen!
Natürlich kann ich hier nicht alle aktuellen Drum-Sets erwähnen und natürlich wird ein Fachhändler auch erstmal Instrumente verkaufen wollen, die er auf Lager hat. Neben den genannten Marken gibt es noch viele weitere. Falls du Fragen hast, oder unsicher bist, melde dich einfach!
Extra-Tipp: Leise üben auf dem A-Drum
Du willst akustisch bleiben, aber leiser werden?
Schau in meinen Beitrag „Schlagzeug üben – es geht auch leise!“
Dort findest du Tricks und Produkte, mit denen du dein Set zähmen kannst.

